Kulturhistorische Zinnfiguren

Europäische Armeen der Zeit Napoleons I.

[ Dauerausstellung in Vorbereitung ]







Im Juni 2014 wurde dem Militärhistorischen Museum Wolkenstein der erste Teil der privaten Zinnfigurensammlung von Herrn Brigadegeneral a.D. Wolfgang Gülich, Leipzig, als Schenkung zum dauernden Verbleib übergeben. Die gesamte Sammlung besteht derzeit aus etwa 8.500 Figuren und enthält die Darstellung der wichtigsten Armeen der europäischen Staaten zur Zeit Napoleons I.. Die vor fast 60 Jahren begonnene Sammlung ist nach wissenschaftlichen und heereskundlichen Gesichtspunkten aufgebaut und erlaubt dem Betrachter einen umfassenden Überblick über die Uniformierung und Bewaffnung der Armeen zu Anfang des 19. Jahrhunderts.


Der jetzt übergebene Teil der Sammlung enthält etwa 2.800 Figuren der Kaiserlich Französischen Armee und etwa 1.100 Figuren der Königlich Sächsischen Armee. Beide Armeen sind mit Figuren der damals in den europäischen Armeen vorhandenen Truppengattungen dargestellt - also der Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pionieren und Train sowie mit Figuren der Befehlshaber mit ihren Stäben. Bei der Artillerie fallen hierbei die Geschütze mit ihren bespannten Protzen und beim Train die unterschiedlichen Wagen wie Feldschmieden oder Munitionswagen besonders ins Auge. Farbenprächtig sich jedoch auch die so bunten Uniformen der Husaren, Kürassiere, Dragoner und Ulanen der zahlreich vertretenen Figuren der einzelnen Kavallerieregimenter.

Wie bei der kleinen "Gilde" der Liebhaber kulturhistorischer Zinnfiguren üblich, hat man sich in der Darstellung militärischer Formationen allgemein auf einen Zahlenschlüssel von 1 zu 20 bzw. 1 zu 40 verständigt, um die Formationen im richtigen Verhältnis zu einander abzubilden. So umfasst die Darstellung eines Infanteriebataillons (damalige reale Stärke etwa 800 bis 1.000 Mann) meist etwa 40 bis 50 Fußfiguren und eines Kavallerieregiments (damals etwa 600 bis 800 Mann stark) etwa 15 bis 20 Reiter. Eine Batterie der Artillerie wird meist in der damals üblichen Stärke mit sechs Geschützen und je 8 Mann als Bedienungspersonal abgebildet.

Alle Figuren der Sammlung sind von Herrn Gülich im Laufe vieler Jahre bei verschiedenen Händlern (sogenannten Offizinen) in Deutschland als "Blankfiguren" erworben und nach der stets erforderlichen Entgratung selbst mit Künstlerölfarbe bemalt worden. Für die uniformgeschichtlich sachgerechte Bemalung war ein intensives Studium der Fachliteratur erforderlich, was allmählich zum Aufbau einer kleinen Fachbibliothek führte, die später ebenfalls nach Wolkenstein zum Verbleib gelangen soll. Um eine Vorstellung vom Zeitbedarf für die Bemalung zu erhalten, ist davon auszugehen, dass für die Bemalung einer Fußfigur in der Regel 3 bis 4 Stunden und eines Reiters etwa 4 bis 5 Stunden erforderlich sind.

Der jetzt im Militärhistorischen Museum Wolkenstein erfolgte Aufbau des ersten Teils der Sammlung kann in Folge der gebrenzten Räumlichkeiten nur als Einstieg betrachtet werden. Die Sammlung entfaltet erst dann ihre Wirkung, wenn sie als Ganzes gezeigt werden kann, d. h. auch mit den Figuren der österreichischen, preußischen, bayerischen und russischen Armee, für die derzeit keine Ausstellungsmöglichkeiten gegeben sind. Angestrebt wird daher, die gesamte Zinnfigurensammlung in absehbarer Zeit im Schloss Wolkenstein unterzubringen

Einige Impressionen von der Eröffnungsveranstaltung mit Brigadegeneral a.D. Gülich, dem Leihgeber der Sammlung














































































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